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Haus mit Wärmepumpe: Das sollten Sie beim Anlegen Ihres Gartens beachten

Wärmepumpe im Garten im Winter
© Jürgen Fälchle / stock.adobe.com

Energie sparen und die Umwelt schonen sind nicht nur Schlagworte dieser Zeit, sondern dringend erforderlich, damit auch unsere Kinder noch in einer intakten Umwelt leben können. Ein wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang ist die Beheizung unserer Wohnräume. Steigende Kosten für fossile Brennstoffe und der verstärkte Wunsch nach Klimaschutz machen hier den Einsatz alternativer Lösungen wie etwa einer Wärmepumpe immer sinnvoller.

Sie haben sich bereits für eine Wärmepumpe entschieden? Prima! Allerdings sollten Sie insbesondere bei der Gestaltung Ihres Gartens ein paar Dinge beachten, wenn dort auch eine Wärmepumpe installiert wird. Was das genau ist, erklärt unser Ratgeber.

Das Prinzip Wärmepumpe – kostengünstig & nachhaltig

Wie eine Wärmepumpe funktioniert, lässt sich einfach erklären: Stellen Sie sich das Arbeitsprinzip eines Kühlschranks vor. Dieser entzieht den Lebensmitteln Wärme, um die Umgebung kühl zu halten. Bei einer Wärmepumpe ist lediglich der Nutzen ein anderer. Sie entzieht der Umgebung Wärme und nutzt einen Kompressor, um diese auf die gewünschte Raumtemperatur zu bringen.

Wärmepumpen gehören zu den wirkungsvollsten Heizungsanlagen. Diese Effizienz wirkt sich natürlich auch positiv auf die Kosten aus. Die Betriebskosten sind im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen bis zu 50 % geringer. Eine Wärmepumpe verursacht zudem niedrigere Wartungskosten. Auch ist hier kein Kamin notwendig, so entstehen keine Kosten für die periodische Kaminreinigung. Der offensichtlichste Einsparungspunkt liegt in der Wärmequelle – es muss weder Gas noch Öl teuer erworben werden. Stattdessen nutzt die Wärmepumpe kostenlose Wärmequellen, die Grundwasser, Erde, Luft oder Sonne zur Verfügung stellen.

Thema Umweltschutz: Im Vergleich zur Öl- und Gasheizung wird bei der Gewinnung von Energie mit der Wärmepumpe viel weniger CO² ausgestoßen. Die CO²-Emissionen lassen sich noch weiter verringern, indem die Wärmepumpe mit Ökostrom betrieben wird. Wer auf diese Art heizt, tut aktiv etwas für den Klimaschutz. Das Gerät selbst stößt überhaupt kein CO² aus.

Welche Typen von Wärmepumpen gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen folgenden Bauarten bzw. Funktionsprinzipien einer Wärmepumpe unterschieden:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Dieser Wärmepumpentyp nutzt die Außenluft als Wärmequelle und überträgt diese auf das Heizsystem des Hauses. Sie wird besonders in gemäßigten Klimazonen eingesetzt.
  • Luft-Luft-Wärmepumpe: Sie arbeitet ähnlich wie die Luft-Wasser-Wärmepumpe, doch statt Wasser wird die Luft im Inneren des Gebäudes erwärmt. Derartige Wärmepumpen können auch mit Klimaanlagen kombiniert werden.
  • Erdwärme- / Sole-Wasser-Wärmepumpe: Dieser Wärmepumpentyp nutzt die konstante Temperatur des Erdbodens oder Grundwassers als Wärmequelle. Ein System aus Rohren wird unterirdisch verlegt, durch das eine Flüssigkeit zirkuliert und die Wärme zum Gebäude transportiert.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Hier wird die Wärme aus einem Gewässer (z. B. Grundwasser, Seen oder Flüsse) bezogen. Dieser Wärmepumpentyp benötigt somit eine konstante und ausreichend verfügbare Wasserquelle.

Wie werden die Leitungen der Wärmepumpe im Garten verlegt?

Wie die Leitungen einer Wärmepumpe im Garten verlegt werden, hängt hauptsächlich vom Typ der Wärmepumpe ab. Nachfolgend stellen wir die beiden gängigen Methoden etwas näher vor:

Horizontale Verlegung

Bei der horizontalen Verlegung werden die Leitungen der Wärmepumpe in einer Tiefe von ca. 1,20 – 1,50 m verlegt, wo die Bodentemperatur relativ konstant bleibt. Dazu wird ein ausreichend großer Bereich im Garten benötigt. Die Rohre werden in Schleifen gelegt, um eine möglichst große Fläche abzudecken. Diese Methode ist relativ kostengünstig, benötigt aber viel Platz.

Vertikale Verlegung mittels Erdsonden

Wenn der verfügbare Platz begrenzt ist, können die Rohre auch vertikal in den Boden eingebracht werden. Dazu werden – je nach Bedarf – 50 bis 150 m tiefe Löcher gebohrt, die dann Rohre als Erdsonden aufnehmen. Diese Methode ist platzsparend und besonders effizient, da die Temperaturen in der Tiefe konstanter und meist höher sind.

Worauf ist bei der Gartengestaltung zu achten?

Bei der Gartengestaltung mit einer installierten Wärmepumpe – insbesondere einer Erdwärme- oder Sole-Wasser-Wärmepumpe – sollten Sie verschiedene Aspekte berücksichtigen, damit das System mit optimaler Effizienz arbeitet und möglichst lange ohne Probleme funktioniert.

Zunächst einmal ist es wichtig, dass die Wärmepumpe und alle ihre Komponenten gut zugänglich bleiben für Wartungs- und Reparaturarbeiten. Diesbezüglich ist auch auf einen ausreichenden Abstand zu den Pflanzen zu achten. Ist dieser zu gering, können die Pflanzenwurzeln in die Rohre oder die Wärmepumpe selbst eindringen und dort Schäden verursachen. Bei Luft-Wasser- und Luft-Luft-Wärmepumpen ist außerdem eine gute Luftzirkulation um die Außeneinheit herum entscheidend. Auch deshalb sollten sich keine Pflanzen oder sonstige Elemente im Umkreis von ca. zwei Metern befinden, welche die Luftzirkulation einschränken.

Beachten Sie außerdem: Übermäßiger Schattenwurf auf die Wärmepumpe kann die Effizienz beeinträchtigen. Die Anlage sollte also stets genügend Sonnenlicht erhalten, trotzdem aber vor extremen Wetterbedingungen geschützt sein.

Hinsichtlich der Gartenbewässerung sollten Sie darauf achten, dass Wasserquellen fern von den elektrischen Komponenten gehalten werden und dass sich keine Überschwemmungen im Bereich der Rohre und der Pumpe bilden können.

Und letztendlich sollte auch die Ästhetik nicht zu kurz kommen, schließlich sind die Wärmepumpeneinheiten selbst optisch nicht gerade ansprechend. Es gibt mittlerweile genügend Möglichkeiten, diese mit Pflanzen, Zäunen oder anderen Elementen zu „verstecken“, ohne die Leistung zu beeinträchtigen.

Fazit: Wenn Sie diese Überlegungen in Ihre Gartengestaltung einbeziehen, wird Ihre Wärmepumpe maximal effizient arbeiten und leicht zu warten sein. Zudem bleibt Ihr Garten trotz des „Fremdkörpers“ ästhetisch ansprechend.